Sparkassen-Jedermannzehnkampf 2016: Westfalenrekord für Steinlage Manuel Sanders rennt Meeting-Rekord - Spannender Siebenkampf

Fotos: Alina Wiese

Ahlen, 4. September 2016 (ds). Bei dem Starterfeld hatte sich das angekündigt. Und tatsächlich fielen beim Ahlener Jedermann-Zehnkampf gleich zwei Rekorde. Erst lief Manuel Sanders über 400 Meter Streckenrekord im Sportpark Nord und dann knackte eine Athletin sogar den Westfalenrekord.

Gegen Manuel Sanders war beim Sparkassen-Jedermann-Zehnkampf kein Kraut gewachsen. 2015 noch auf Platz drei verwiesen, startete der Dülmener diesmal voll durch. Als 18-Jähriger setzte er sich mit 5762 Punkten deutlich gegen die ältere Konkurrenz durch. Der Triumph des U20-Athleten war keine große Überraschung. Sanders zählt zu einem der großen Talente im DLV und sprintete als Jahresschnellster bei der U20-WM in Bydgoszcz mit der 4x400m-Staffel zu Platz fünf.

Bei den 400 Metern am Ende des ersten Tages am Samstag staunten die Zuschauer im Sportpark Nord also nicht schlecht, als der deutsche Vizemeister über diese Distanz 48,57 Sekunden auf die Laufbahn fackelte – die schnellste Zeit, die in 22 Jahren jemals bei dieser Veranstaltung in Ahlen gelaufen wurde. Nicht zu vergessen: Er hatte vorher ja schon vier Disziplinen in den Knochen.

Angedeutet hatte sich das starke Endergebnis schon in den ersten beiden Disziplinen. Mit einer Zeit von 11,42 Sekunden über 100 Meter und 6,44 Metern im Weitsprung setzte sich Sanders bereits zu Beginn von seiner Konkurrenz ab. „Die 100 Meter und 400 Meter waren wirklich toll“, freute sich auch Organisator Norbert Becker über die Teilnahme des WM-Teilnehmers.

Nur Philipp Feindert konnte annähernd folgen. Der Wattenscheider kommt schon seit Jahren nach Ahlen, um die Saison zu besiegeln, und brachte es dieses Jahr bis zu den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften. Am zweiten Wettkampftag machte er mit 38,15 Metern im Diskus und 42,20 Metern im Speer Boden gut, am Ende blieb ihm aber mit über 200 Zählern Rückstand nur der zweite Platz.

Einen brillanten Auftritt legte Lisa Steinlage von der LG Kreis Gütersloh hin. Die DM-Dritte im Siebenkampf ließ als Elfte in der Gesamtwertung auch die meisten Männer hinter sich. „Lisa Steinlage hat mit der Frauenwertung 6335 Punkte gemacht, also eine Verbesserung des Westfalenrekords um 35 Punkte“, bestätigte Eberhard Vollmer als Medienreferent des DLV und Vorsitzender des Kreis- Leichtathletik-Ausschusses Beckum die Top-Leistung. Die alte Bestmarke hatte 2015 Lea Wendlandt in Ahlen aufgestellt.

Für ein weiteres Glanzstück sorgte der drittplatzierte Sascha Greshake vom LC Solbad Ravensberg (5275 Pkt.). Er überflog im Hochsprung die zwei Meter und setzte sich auf den zweiten Platz der ewigen Bestenliste. Stärkster Ahlener in der Konkurrenz war Lars Mester von der heimischen LG Ahlen. Mit starken 4238 Punkten erkämpfte er sich den 17. Platz. Die meisten Zähler sammelte er über 100 Meter mit 12,51 Sekunden, im Weitsprung mit 5,44 Metern und über 400 Meter mit 56,14 Sekunden.

In der Mannschaftswertung erzielten Lars Mester (4238), Daniel Gebhardt (3378) und Fabian Slawik (3081) gemeinsam 10697 Punkte und erreichten damit den siebten Rang. Dabei hatte das Trio am Sonntag mit dem Wetter zu kämpfen. „Weil es über Ahlen ein Gewitter gab, mussten wir den Wettkampf für eine Stunde unterbrechen“, teilte Norbert Becker mit. Die Athleten ließen sich davon aber nicht unterkriegen: „Die Stimmung in den sieben Riegen war wie immer hervorragend. Auch vom Wetter am Sonntag wurde die nicht getrübt.“

Im Siebenkampf gab es die spannendste Entscheidung seit Jahren. Gleich vier Athletinnen mit Bestleistungen jenseits der 4000 Punkte waren am Start. Letztendlich setzte sich in einem ereignisreichen Wettkampf Carina Keilmann (USC Bochum) mit 4120 Punkten und winzigen acht Zählern Vorsprung gegen Sandra Grothe vom LT DSHS Köln durch. Danny Schott

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