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Eberhard Vollmer bei Jugend-Titelkämpfen mit dem DLV-Ehrenschild ausgezeichnet

Halle, 5. März 2018 (lga). Vorzeitig in Rente zu gehen, kam für ihn nie infrage. Aber nun ist es doch soweit: Eberhard Vollmer, langjähriger hauptamtlicher Leichtathletik-Mitarbeiter, geht mit Ende der Hallensaison im beruflichen Ruhestand. Nach zunächst sieben Jahren als Jugendbildungsreferent beim Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (1978 bis 1985) und danach 33 Jahren im Medienreferat beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in Darmstadt hat er am 8. März seinen letzten Arbeitstag auf der DLV-Geschäftsstelle.

Eberhard Vollmer und Dominic Ullrich. Foto: Danny Schott

Vorher hat ihn das DLV-Präsidium im Rahmen der deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Halle/Saale noch mit dem DLV-Ehrenschild ausgezeichnet. Wer den gebürtigen Ahlener kennt, zweifelt nicht daran, dass für ihn nun der Schlagertext von Udo Jürgens gilt: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an…“ Denn dass Eberhard Vollmer zukünftig ein geruhsames Rentnerleben führt, kann man sich nicht vorstellen – ganz im Gegenteil: Einerseits möchte er seine ehrenamtlichen Funktionen nun mit mehr Zeiteinsatz fortführen, etwa als Mitglied der FLVW-Medienkommission das Erstellen des Leichtathletik-Newsletters. Andererseits wird er beim DLV projektbezogen aushelfen, beispielsweise in der Journalistenbetreuung bei Deutschen Meisterschaften.

Was er allerdings ab sofort nicht mehr machen wird, ist das Zusammenstellen von Bestenlisten. „Wenn ich nicht aufhöre, verzögert sich die Einführung von digitalen Bestenlisten um weitere Jahre, weil alle mit dem zufrieden sind, was ich gemacht habe. Aber das kann doch nicht die Zukunft sein. So ist jetzt etwas Druck dahinter, dass es endlich schneller voran geht,“ erhofft er sich für den Arbeitsbereich, der über Jahrzehnte eng mit seinem Namen verbunden war.

Für sich selbst sucht er neue Herausforderungen: In den vergangenen Jahren hat er sich immer mehr in den Bereich der Senioren-Wettkampf-Leichtathletik eingearbeitet und möchte sich dort zukünftig einbringen. Seine Frau Lydia arbeitet zwar weiterhin im neu strukturierten DLV-Referat Laufen, aber mittelfristig ist der Umzug des Ehepaars Vollmer von der hessischen Bergstraße zurück nach Westfalen fest vorgesehen: „Im Moment ist noch nicht entschieden, in welcher westfälischen Stadt wir uns eine Wohnung suchen.“ Längst gebucht sind dagegen die nächsten Touren des privaten Hobbys Kreuzfahrten. „Seit vielen Jahren möchte ich gerne ins Nordmeer, aber das geht nur im Hochsommer, wenn ich bisher keinen Urlaub nehmen konnte. Dieses Jahr können wir endlich nach Spitzbergen und Island – und sind rechtzeitig zum Einsatz bei der EM in Berlin wieder zurück,“ freut sich Vollmer auf seine persönlichen Höhepunkte des ersten Rentnerjahres.

Im Rückblick auf die 40 Jahre als hauptamtlicher Sportfunktionär sieht Eberhard Vollmer vor allem Positives: „Es ist toll, wenn man die ganze Woche nur sein Hobby macht und dafür auch noch Geld bekommt.“ Als Highlight sieht er immer noch etwas an, das er ganz am Anfang dieser Zeit gemacht hat: „Der FLVW hat 1979 als Pilotlehrgang für den DLV die erste Organisationsleiter-Ausbildung (heute Vereinsmanager) durchgeführt. Es gab noch keine Lehrmaterialien und ich konnte den Teilnehmern beibringen, wie ich mir praktische Leichtathletik-Verwaltung vorstelle. Einige altgediente Funktionäre fanden das damals nicht so gut, aber die Teilnehmer haben richtig etwas gelernt. Viele von denen sind später etwas im Verband geworden, etwa Herta Wiese.“

Bei allen internationalen Meisterschaften der vergangenen 40 Jahre in Deutschland war Eberhard Vollmer im Pressezentrum im Einsatz, ebenso bei allen Deutschen Meisterschaften und Hallen-Titelkämpfen. Nun sollen noch einige Jahre hinzukommen. Daher hält sich der energiegeladene Leichtathletik-Experte mit Radtouren und Joggen fit. Peter Middel